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Die Kurpfalz im 16. Jahrhundert

(Teil 2 von 3)

Die Täufer in der Kurpfalz

die Täufer1, die sich auf dem Gebiet des Kurfürsten Ludwig V. seit 1527, hauptsächlich in Worms aufhielten, erfreuten sich dort nur einer kurzen Duldung.

Verteilung der Täuferbewegung von 1525 bis 1550
Karl V., Kaiser von 1520 bis 1556
Karl V., Kaiser des HRR von 1520 bis 1556

Das durch das Reichsregiment erlassene kaiserliche Mandat vom 4. Januar 1828 erklärte das Täufertum kategorisch zu politischem Aufruhr, stellte die Täufer unter das Ketzergesetz und dehnte die Verfolgung auf das ganze Heilige Römischen Reich deutscher Nation aus. Danach war sowohl nach geistlichem als auch nach weltlichem Recht für die Lehre und Praxis der sogenannten Wiedertaufe die Todesstrafe zu fordern.
Durch Gebote und Predigten sollten die Irrgläubigen gewarnt werden, gegen die eigentlichen Verbrecher aber sollte mit der Lebensstrafe und anderen „gebührlichen Strafen“ eingeschritten werden.

 

 

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1 Täufer: von der Kirchengeschichtsschreibung geprägte zusammenfassende Bezeichnung für in der Reformationszeit entstandene christliche Gemeinschaften, die die Kindertaufe als unbiblisch ablehnen und an ihrer Stelle die Erwachsenentaufe üben; deshalb nach ihrem Entstehen polemisch Wiedertäufer (Anabaptisten) genannt.
Kirchengeschichtlich werden die Täufer weitgehend dem spiritualististischen Flügel der Reformation zugerechnet.
Die Grundlagen des Täufertums bilden das Verständnis der Taufe als Erwachsenentaufe, d. h. bewusst vollzogenen individuellen Bekenntnisakt (Glaubenstaufe), und der christlichen Gemeinde als freiwilligen Zusammenschluss mündiger Christen, die das Christentum authentisch leben wollen. Die von den Täufergemeinschaften angestrebte Wiederherstellung des wahren Christentums in der Welt ist nach täuferischem Verständnis wesentlich auch mit der Herstellung sozial gerechter Verhältnisse verbunden, für die die Gemeinden Beispiele sein wollen.
Die erste Täufer-Gemeinde entstand 1525 in Zürich. Die sich seit dem 16. Jahrhundert bildenden Täufer-Gemeinschaften (z. B. Mennoniten und Hutterer) wurden von Anfang an oft grausam verfolgt. Zur Auswanderung gezwungen, ließen sie sich zunächst v. a. in Polen und Mähren, später besonders in Russland und Nordamerika nieder, wo das Täufertum heute in verschiedene Gemeinschaften (z. B. Amische) fortlebt.