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Die Deutsche Ostsiedlung

(Teil 1 von 2)

8. - 10. Jahrhundert

Karl der Große
Karl der Große

Nachdem die ostgermanischen Stämme sowie die meisten elbgermanischen Stämme (Semnonen, Langobarden1) im Laufe der Völkerwanderung nach Süden gezogen waren, rückten im 6./7. Jahrhundert in das so gut wie verlassene Gebiet östlich der Elbe slawische Stämme aus dem heutigen Polen und aus dem böhmischen Raum nach.

Sie wurden damit Nachbarn des germanischen Stammes der Sachsen, die der Karolinger Karl der Große, König der Franken, um 800 gewaltsam unter fränkische Herrschaft gebracht hatte.

Die Franken, ebenfalls Germanen, saßen ursprünglich südwestlich der Rheinmündung und unterwarfen nach und nach auch die anderen östlich von ihnen lebenden germanischen Stämme, wie Alemannen, Bajuwaren, Thüringer und Friesen. Sie bildeten ein mächtiges Reich, das Fränkische Reich und waren schließlich Nachbarn westslawischer Stämme.

Das Frankenreich zur Zeit Karls des Großen
Das Frankenreich zur Zeit Karls des Großen

 

Obwohl es auch ein friedliches Nebeneinanderbestehen, Handel und sogar Bündnisse gab, waren in dieser Zeit vor allem christliche Mission, unter dem Motto Taufe oder Tod und Expansion Grund für das Vordringen der Sachsen, Franken und Baiern nach Osten und die Bildung von Marken, sog. Verteidigungszonen, in slawischem Siedlungsgebiet.

Die Taufe des Sachsenherzogs Widukind
Die Taufe des Sachsenherzogs Widukind
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  1 Langobarden ("Langbärte" auch Winniler) = elbgermanischer Stamm (Teilstamm der Sueben), der um Christi Geburt an der Niederelbe siedelte. Nach Wanderungen und Kriegszügen durch das heutige Nord- und Ostdeutschland besetzten sie um 490 Gebiete nördlich von Noricum. 488 wurden Langobarden im Land der Rugier (Niederösterreich) erstmals erwähnt. 508/509 besiegten sie die Heruler und übernahmen deren Reich an der March im Süden der heutigen Slowakei. Im 6. Jahrhundert dehnten sie ihre Wohnsitze auch nach Pannonien bis zur Save aus, vernichteten 567 das Reich der Gepiden im heutigen Siebenbürgen und brachen 568 unter König Alboin in das damals byzantinische Italien ein. Das Langobardenreich mit der Hauptstadt Pavia umfasste Norditalien und Teile Mittel- und Süditaliens. Karl der Große, König des Fränkischen Reiches, eroberte 774 Pavia und ließ sich selbst zum König der Langobarden krönen. 951 wurde das Gebiet der Langobarden durch Otto I., König des Ostfrankenreiches, mit dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation verbunden. Die Herzogtümer Benevent, Capua und Salerno im Süden blieben vorerst selbständig, bis es im 11. Jahrhundert unter normannischer Herrschaft kam.