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Migrationsbewegungen

(Teil 2 von 4)

 

Chlodwig I.
Chlodwig I.

wie Franken unter König Chlodwig besiegten 486 vom Niederrhein aus die Römer in Gallien.

In den Jahren bis 534 besiegten sie die Alemannen, Westgoten, Thüringer und Burgunder und beherrschten schließlich einen weiten Teil Zentraleuropas.

Etwa zur selben Zeit drangen die Jüten, Friesen, Angeln und Sachsen aus Norddeutschland und dem heutigen Dänemark in Britannien ein und besetzten weite Teile des Landes.

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Die Langobarden1, ein Teilstamm der Sueben, die an der Unterelbe lebten, fielen 166 n. Chr., zu Beginn der Markomannen2kriege, ins Römische Reich ein und besetzten ab 485 das Gebiet an der mittleren Donau.

Langobarden in Germanien
Langobarden in Germanien

 

Um 490 n. Chr. zog eine Gruppe nach Mähren (heute Tschechien) und zu Beginn des 6. Jahrhunderts nach Pannonien (heute östl. Österreich).

568 drangen die Langobarden zusammen mit anderen ethnischen Gruppen (z.B. Sachsen, Gepiden, auch Romanen) in Norditalien ein, wo sie das Langobardenreich errichteten.

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Vom 8. bis 10. Jahrhundert klangen die Völkerwanderungen in Europa mit den Wikingerzügen3 aus.

In Ostmitteleuropa wurde durch die germanische Völkerwanderung eine slawische Wanderungsbewegung nach Westen ausgelöst, die zur Erweiterung der slawischen Siedlungsgebiete bis an die Elbe führte.

Völker um 900 n. Chr.

 

 

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1 Langobarden ("Langbärte" auch Winniler) = elbgermanischer Stamm (Teilstamm der Sueben), der um Christi Geburt an der Niederelbe siedelte. Nach Wanderungen und Kriegszügen durch das heutige Nord- und Ostdeutschland besetzten sie um 490 Gebiete nördlich von Noricum. 488 wurden Langobarden im Land der Rugier (Niederösterreich) erstmals erwähnt. 508/509 besiegten sie die Heruler und übernahmen deren Reich an der March im Süden der heutigen Slowakei. Im 6. Jahrhundert dehnten sie ihre Wohnsitze auch nach Pannonien bis zur Save aus, vernichteten 567 das Reich der Gepiden im heutigen Siebenbürgen und brachen 568 unter König Alboin in das damals byzantinische Italien ein. Das Langobardenreich mit der Hauptstadt Pavia umfasste Norditalien und Teile Mittel- und Süditaliens. Karl der Große, König des Fränkischen Reiches, eroberte 774 Pavia und ließ sich selbst zum König der Langobarden krönen. 951 wurde das Gebiet der Langobarden durch Otto I., König des Ostfrankenreiches, mit dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation verbunden. Die Herzogtümer Benevent, Capua und Salerno im Süden blieben vorerst selbständig, bis es im 11. Jahrhundert unter normannischer Herrschaft kam.

2 Markomannen ("die in der Mark, d. h. im Grenzland, wohnende Männer") = ein großer germanischer, zu der Gruppe der Sueven zählender Volksstamm, die vermutlich zu Beginn des 1. Jahrhunderts v. Chr. von der Elbe vertrieben wurden und sich daraufhin am Main, im heutigen Franken, ansiedelten, wo sie die dort ansässigen Kelten verdrängten. Zu Cäsars Zeit befanden sie sich in der nordöstlichen Hälfte des Königreichs Bayern. Von den Römern 9 v. Chr. besiegt, zogen sie zusammen mit den Quaden unter König Marbod nach Böhmen, in das Land der Bojer (keltischer Stamm, der von Gallien um 400 v. Chr. nach Oberitalien (Hauptstadt Bononia, heute Bologna) beziehungsweise in das nach ihm benannte Böhmen (Boiohaemum) eindrang), nördlich der Donau, wo Marbod im Bund mit anderen germanischen Stämmen ein großes germanisches Reich errichtete, das vom römischen Kaiser Augustus als potenzielle Gefahr für Rom wahrgenommen wurde. Im Jahr 19 gerieten die Markomannen unter römischen Einfluss und waren 30 Jahre lang ein römischer Klientelstaat. Der Druck anderer Germanenstämme, soziale und wirtschaftliche Veränderungen und die Schwäche der römischen Reichsverteidigung führten zu den Markomannenkriegen, die mit Unterbrechungen von 166 bis 180 n. Chr. dauerten. 433 kamen die in Pannonien ansässigen Markomannen unter die Herrschaft der Hunnen. Im 6. Jahrhundert wanderten sie nach Bayern aus und ihr Name verlor sich allmählich. Fortan erschienen sie unter dem Namen Bayern, ein Name, den sie bereits aus ihrer böhmischen Heimat mitgebracht hatten, nach der sie Vaiwarier, d. h. Bewohner von Baiheim (Böhmen), hießen.

3 Wikinger (vielleicht 'Männer auf Seefahrt' oder 'Männer auf Beutezug') = Bezeichnung für verschiedene germanischsprechenden Völker aus dem Norden, aus denen die späteren Nationen der Dänen, Schweden, Norweger und Isländer hervorgingen.
Die Wikinger trennten sich im 9. Jahrhundert von ihren "Brüdern", den Normannen ('Männer aus dem Norden') und besiedelten Island (um 870), Grönland (um 875) und Nordamerika (um 1000).
Die Wikinger aus dem schwedischen Raum wandten sich nach Osteuropa bis zum Kaspischen Meer sowie bis Byzanz, wo sie als Rus (woraus das Wort Russland entstand) und Waräger bekannt wurden. Im Westen (Normandie) und in Sizilien waren sie als Normannen bekannt.