Der Calvinismus im Heiligen Römischen Reich

bei Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1618), dem Krieg um Glaube und Macht - Katholiken gegen Protestanten, bekannten sich die Fürstentümer Hessen-Kassel, Holstein, Brandenburg, Kurpfalz und einige kleinere Territorien zum reformierten1 Glauben.

In Deutschland verbreitete sich der Calvinismus hauptsächlich in der Kurpfalz, in Ostfriesland, in Lippe und am Niederrhein.

Die unierte Kirche - links: Martin Luther, rechts: Johannes Calvin
Die unierte Kirche
links: Martin Luther, rechts: Johannes Calvin

Der lutherische König Friedrich Wilhelm III. von Preußen war der Auffassung, dass die Abgrenzungen zwischen den lutherischen und den lutherisch-reformierten Christen unzeitgemäß wären und verordnete deshalb 1817 die Vereinigung der reformierten und lutherischen Gemeinden zu einer „unierten“ Kirche, was zur Bildung der Kirche der Altpreußischen Union führte.

 

Wo der Calvinismus im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation Fuß fasste, geriet er unter den Einfluss des jeweiligen Landesherrn und seines Kirchenregiments (Kirchengewalt).

Konfessionen um 1555
Konfessionen um 1555

In Westeuropa aber, in Frankreich etwa oder in den Niederlanden, waren die Calvinisten gerade noch geduldete, später verfolgte Minderheiten.

 

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1 reformierte Kirche (oft auch: evangelisch-reformierte Kirche): auf die Reformation Ulrich Zwinglis und Johannes Calvins (Calvinismus) zurückgehende Kirchengemeinschaften, die hauptsächlich in der Schweiz, in Schottland, in einigen Teilen Deutschlands, in Frankreich, in Ungarn und den USA (Presbyterianer) verbreitet ist.