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Die Deutsche Ostsiedlung

(Teil 2 von 2)

8. - 10. Jahrhundert

Die in den Marken lebenden Stämme waren aber meist keine festen Verbündeten des Reiches.

Arnulf von Kärnten
Arnulf von Kärnten

Zur Sicherung dieser Marken, wurden von den Fürsten (Karl der Große, Ludwig der Deutsche, Arnulf von Kärnten) "zuverlässige Menschen" aus dem Reich (Deutsche1, Niederländer) ange-siedelt. Ihnen wurde in den Ansiedlungsgebieten Landbesitz und Privilegien gewährt.

Um die Mitte des 8. Jahrhunderts begann die 1. Siedlungswelle der sogenannten Ostsiedlung.

Das Ostalpengebiet, die bayerische Ostmark (später Österreich), das heutige Kärnten und die Pannonische Mark östlich von Wien (auf dem Gebiet des heutigen Niederösterreich, Burgenland und Nordwest-Ungarn) wurden mit katholischen Siedlern besiedelt.

Im Nordosten hatte das Karolingerreich westlich von Elbe und Saale die eingedrungenen heidnischen Slawen integriert; Elbe und Saale blieben bis zum 12. Jahrhundert die Grenze zwischen Deutschen und Slawen.

deutsche Ostsiedlung von 1100 - 1400

 

Albrecht der Bär
Albrecht der Bär

Bei dieser ersten Phase der Ostsiedlung handelte es sich um erobernde deutsche Landnahme und jeder militärische Sieg war erst vollkommen, wenn die unterworfenen heidnischen Stämme das Christentum annahmen und sich Taufen ließen.

Die Eroberungs- und Vernichtungszüge deutscher Fürsten wurden päpstlicherseits als "Kreuzzüge" getarnt: als Kreuzfahrer eroberten Albrecht der Bär 1150 Brandenburg und Heinrich der Löwe 1164 die Gebiete der späteren Bistümer Oldenburg, Mecklenburg und Ratzeburg.

 

Slawenaufstand
Slawenaufstand

Die Erfolge dieser ersten Expansion machte der "Große Slawenaufstand2" von 983 wieder zunichte.

Die slawischen Stämme zwischen unterer Elbe und unterer Oder vereinten sich gegen die deutsche Feudalherrschaft. Der so genannte "Große Slawen-aufstand" drängte sowohl die deutsche Vorherrschaft als auch die christliche Mission zurück und gewährte den slawischen Völkerschaften zwischen Elbe und Oder ihre politische Unabhängigkeit für die folgenden 150 Jahre.

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  1 Auch wenn die meisten Siedler in diesem historischen Zusammenhang als „Deutsche“ bezeichnet wurden, muss diese Bezeichnung im mittelalterlichen Sinn verstanden werden, so dass heute die Mehrheit dieser Siedler nicht mehr als „Deutsche“ gelten würden, sondern als Österreicher, Holländer und Flamen, die in der Neuzeit eigenständige Nationalstaaten gebildet haben und heute nur noch sehr bedingt als Deutsche bezeichnet würden.

 2 Großer Slawenaufstand = Kampf der zwischen Elbe, Oder und Ostsee siedelnden westslawischen Stämme der Obodriten und  Liutizen gegen die sächsischen Eroberer.