Johann Jakob Friederich

(Teil 3 von 5)

Johann Albrecht Bengel
Johann Albrecht Bengel

friederich, der die endzeitlichen Be-rechnungen Johann Albrecht Bengels aufnahm, bestätigte den Anbruch des Tausendjährigen Reiches für den 18. Juni 1836.

Die Reise nach Palästina müsse deshalb bald an-getreten werden, „um bey der wirklichen Zukunft Christi gegenwärtig zu seyn, und bey der Vollendung des Geheimnisses Gottes an den grossen Verheissungen Theil zu nehmen“.

In der Auswanderung nach Palästina sah Friederich außer der Flucht vor der Verfolgung noch den weiteren Sinn, „selbige fruchtbare Länder nach europäischer Art zu zivilisieren und europäischen Fleiß und Betriebsamkeit dorthin zu verpflanzen“.

Friederich kam natürlich mit seinen Thesen in Schwierigkeiten, weil das Heilige Land, damals unter osmanischer Herrschaft, als Einwanderungsland für Christen nicht in Frage kam. Der Pfarrer aus Winzerhausen sah das Problem und versuchte deshalb seine Anhänger zur Besonnenheit zu ermahnen, indem er schrieb: „So lang auch Kleinasien, Syrien und Kanaan unter gegenwärtiger Verfassung ste­hen, ist es weder des Herrn Will, noch tunlich und ratsam, dahin zu ziehen. Wir müssen also warten, bis der Herr seinem Volk Raum zur Herberg daselbst macht" .... man könne allerdings auch in anderen Ländern eine Zuflucht finden, so z.B. in Russland oder in Amerika. „Man trifft aber in der ganzen Heiligen Schrift keine so großen Verheißungen für irgendein Land an, wie für das Land Israel“.

Heiliges Land
Heiliges Land

Friederich malte seinen Lesern den Auszug des Volkes Gottes ins Heilige Land in allen Farben aus.

Während man im Allgemeinen doch von einer heimlichen Flucht vor den zerstörerischen Kräften des Satans ausging, stellte er sich den Auszug in aller Öffentlichkeit und in aller Ruhe vor. Man werde Zeit haben, sich zur Reise anzuschicken, kein Feind werde den Ausziehenden nachjagen.

Auswanderer
Auswanderer

„Wer immer sich dem Zug des Volkes Gottes anschließe, würde aller göttlichen Verheißungen teilhaftig werden. Darin seien dem Volke Gottes solche Privilegien erteilt, daß sichtbare und unsichtbare Feinde, Meer- und Wasserflüsse, Berge und Hügel, ja selbst wilde Thiere, vor solchem Respekt haben und es ungehindert werden passieren lassen müssen“.

Auswanderer
Auswanderer

Und die Schwierigkeit, eine Einreise-genehmigung zu erhalten, wird sich in Wohlgefallen auflösen: „Sobald Israel die Erlaubnis hat, ins Land Kanaan zurückzukehren, sobald werden auch die wahren Kinder Gottes sich an jene anschließen und mit ihnen ins Land Israel ziehen. Die Marschroute ist schon längst für alle entworfen, sie mögen von Morgen oder von Abend, von Mittag oder von Mitternacht herkommen. Unser Paß ist schon längst ausgefertigt“.

Weiter schrieb Friederich:

„Dieser Zug würde sich vielmehr zum Siegeszug der Gerechten gestalten, die unterwegs von den Vornehmsten und Fürsten der Länder empfangen würden und denen an allen Orten Rosse, Postpferde, Wagen, Kutschen, Karossen, Sänften, Maultiere und Kamele bereitstehen, welche die Sänften tragen, worinnen Schwangere, Kindbetterinnen mit ihren Säuglingen aufs kommodeste sitzen und liegen können; auch Postkamele für Alte, Graue, Blinde und Lahme in Menge parat stehen; ja die vornehmsten Leute in den Ländern, wodurch die Reise geht, werden sich eine Ehre daraus machen, ihre Pferde und Kutschen für das Volk Gottes herzugeben und es von einem Ort zu andern führen zu 1assen“.

Mit der „Bitte um baldige Errettung aus der Gefangenschaft und Einführung ins verheißene Land“ schloss er sein Werk "Glaubens- und Hoffnungsblick des Volkes Gottes in der antichristlichen Zeit aus den göttlichen Weissagungen gezogen: Im Jahr Christi 1800 gewidmet dem, der auf das Reich Gottes wartet".

 

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