Karl Fridrich Fieß

Der chiliastisch gesinnte Karl Fridrich Fieß (*23.1.1775; †um 1820 in Odessa), mein Ururururgroßvater väterlicherseits, Bürger und Bäcker aus Dürrmenz im Oberamt Maulbronn (Württemberg), erhielt am 4. Mai 1818 (Schwäbischer Merkur 1818 - Blatt zum 9. Mai 1818) für sich, seine Frau Anna Maria Albrecht, *13.9.1777, und seine 7 Kinder (Elisabeth Katharina, *3.5.1799; Johann Jakob, *8.10.1801; Gottlieb, *29.4.1805; Christina Catharina, *23.8.1807; Johann Martin, *11.12.1808; Christian Wendel, *29.9.1810; Anna Margitha, *6.3.1815) die Erlaubnis nach Russland auszuwandern.

die Arche Noahs auf dem Berg Ararat
die Arche Noahs auf dem Berg Ararat

In Odessa kam Karl Fridrich ohne Frau und mit nur 4 Kindern (Johann Jakob, *8.10.1801; Gottlieb, *29.4.1805; Johann Martin, *11.12.1808; Christian Wendel, *29.9.1810) an, wo er sich in der deutschen Vorstadt niederließ. Karl Fridrichs Ziel war wohl der Bergungsort Kaukasien, in der Nähe des Berges Ararat. Ob er sich aufgrund der unsicheren Lage im Kaukasus oder aus anderen Gründen (der Verlust seiner Frau und seiner Töchter) in Odessa niederließ, ist nicht bekannt.

Sein Sohn Johann Jakob, mein Urururgroßvater väterlicherseits, Schuster, zog 1823 nach Sarata in Bessarabien. Ob er aus Liebe seiner zukünftigen Frau Magdalena Bosch folgte, oder Ignaz Lindl, Probst und Visitator der katholischen Kirchspiele in und um Odessa, kennen lernte, ist nicht bekannt.
In Sarata heiratete Johann Jakob am 18. Mai 1825 Magdalena Bosch (*6.12.1807 in Asselfingen, Württemberg). Magdalena war schon 1820 mit ihren Eltern, Anhänger der Allgäuer Erweckungsbewegung, und ihren 3 Schwestern (Apolonie *1795, Jakobine *1799, Barbara *1812) nach Russland ausgewandert.

1825 übergab Georg Bosch, Vater von Magdalena, seinem Schwiegersohn Johann Jakob Fieß seinen Hof Nr. 53. In Sarata kamen 4 Kinder zur Welt: Elisabeth (meine Ururgroßmutter) geb. am 10.10.1830, Christian, geb. am 30.3.1834, Christine geb. am 30.8.1843 und Anna Maria, geb. am 1.7.1846. Magdalena starb 1856 und Jakob 1864, beide in Sarata.

 

Der Familienname Fieß ist wahrscheinlich eine regionale (schwäbische) Bezeichnung für Füße, ein Merkmal auffallender Füße.

Nach anderen Quellen soll der Nachname, ein "Übername", aus dem Mittelhochdeutschen "viez, vieze": "held, schlauer feind, teufelskerl, teufel", sein.

 

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