Das Abklingen der

Allgäuer Erweckungsbewegung

Johannes Evangelista Goßner

Johannes Evangelista Goßner
Johannes Evangelista Goßner

johannes Evangelista Goßner sah sich im September 1819 unter dem Druck der kirchlichen Behörden veranlasst, München zu verlassen. Er übernahm in Düsseldorf, bis zu seinem Wegzug nach Russland, im April 1819 die Religionslehrstelle, die Martin Boos innehatte.

Goßner folgte jedoch bereits im folgenden Jahr einem Ruf des Zaren Alexander I. nach St. Petersburg an die Malteserkirche.

Alexander I.
Alexander I.

Zar Alexander I., Mit-begründer der konservativ- restaurativen "Heiligen Allianz1", strebte eine geistliche Er-neuerung für Russland an und erhoffte dies auch für die Russische Orthodoxe Kirche.

Für dieses Vorhaben wurde ihm Goßner empfohlen, der die Predigerstelle von Ignaz Lindl in St. Petersburg übernahm und in den nächsten Jahren dort als hinreißender Prediger und begehrter Seelsorger wirkte.

 

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1 Heilige Allianz = auf Veranlassung Alexanders I. am 26. 9. 1815 von den Monarchen Russlands, Österreichs und Preußens unterzeichnete idealistische Absichtserklärung, die Prinzipien der christlichen Religion (Gerechtigkeit, Liebe, Frieden) zur Grundlage ihrer Innen- und Außenpolitik zu machen; vom österreichischen Kanzler Metternich in ein konservatives Bündnis zur Erhaltung der Ordnung von 1815 umgewandelt. Die Heilige Allianz, der alle christlichen Mächte außer Großbritannien und dem Heiligen Stuhl beitraten, wurde zum Inbegriff der Restauration, d.h. der Wiederherstellung der alten politischen und sozialen Ordnung.