Martin Boos
und die Allgäuer Erweckungsbewegung

(Teil 2 von 4)

Martin Boos
Martin Boos

wahrscheinlich im Jahr 1788 oder 1789, noch in Unterthingau, wurde Martin Boos durch eine Katholikin, die im Sterben lag, jedoch auf Christus verwiesen. Dieses Ereignis schilderte er folgendermaßen:

„….. sagte ich zu einer sehr demühtigen und innigen Seele, die ich am Krankenbett besuchte: "Aber Sie werden doch recht ruhig und selig sterben?" Sie fragte mich: "Warum denn?" Ich: "Weil Sie so fromm und heilig gelebt haben." Die Kranke lächelte über meine Worte und sagte: "Wenn ich im Vertrauen auf meine Frömmigkeit hinstürbe, so wüßte ich gewiß, daß ich verdammt würde. Aber auf Jesum, meinen Heiland, kann ich getrost sterben." Dieses Bekenntnis "aus dem Munde einer kreuzvollen im Rufe der Heiligkeit stehenden Seele öffnete mir zuerst die Augen. Ich erblickte Christum für uns, frohlockte, wie Abraham, als er Seinen Tag sah.......”

aus: Carl Friedrich Wilhelm Clemen: Die Rationalisten sind doch Christen, Verlag der Hofbuchdruckerei, Altenburg, 1839, S.148;

in sein Leben kam Licht
in sein Leben kam Licht

In das Leben von Martin Boos kam "Licht, Ruhe, Friede, Freude, Übermacht über die Sinnlichkeit, lebendiger Blick in die Erlösungs-anstalt, lebendiger Glaube, Hoffnung, Liebe".

Boos stieß durch dieses Erlebnis, wie Martin Luther, von dem er nie etwas gelesen hatte, auf die Recht-fertigungslehre des Evangeliums, dass der Mensch allein durch den Glauben (aus Gottes Gnaden und durch Christus Verdienst) gerechtfertigt wird und nicht durch seine guten Werke (Römer 3, 28), wie es die katholische Kirche bis 1999 lehrte.

Dieses entschlossene Vertrauen auf Passion und Tod Jesu Christi wurde das zentrale Thema seiner Verkündigung auf seinen nächsten Kaplanstellen.

 

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